20. Februar 2012

Autoreninterview mit Sigrid Neureiter

Sigrid Neureiter
Wollten Sie schon immer Autor/in werden?
Ich wollte immer Journalistin werden. Erst als ich das geschafft hatte, entstand in mir der Wunsch, mich auch in einem anderen Genre zu beweisen. So bin ich zum Krimischreiben gekommen.

Gab es eine Art Auslöser der Sie zum schreiben gebracht hat?
Auslöser war der Wunsch, etwas Neues zu wagen. Da ich eine PR-Agentur betreibe, konnte ich nicht einfach alles liegen und stehen lassen. Das wäre auch unfair gegenüber meinen Kunden und meinen Kollegen gewesen. So bin ich auf die Idee mit dem Schreiben gekommen. Ich kann mir damit eine Auszeit von meinem Alltag nehmen, ohne meinen Beruf und mein Umfeld zu vernachlässigen.

Haben Sie einen Autoren als Vorbild?
Ja, die amerikanische Krimiautorin Elizabeth George, deren Krimis in England spielen, ist ein großes Vorbild. Beeinflusst hat mich auch Dan Brown mit seinen rasanten Hetzjagden.

Was sind Ihre Lieblingsbücher?
“Emma“ von Jane Austin, “Sakrileg“ von Dan Brown, “Der Zauberberg“ von Thomas Mann und Harry Potter – und natürlich viele Krimis.

Welches Genre bevorzugen Sie als Leser?
Ganz klar Kriminalromane.

Was ist Ihre Lieblingsmusik?
Ich mag Rap, Tanzmusik aus den 80ern und die Lieder Walthers von der Vogelweide. Da gibt es tolle Ensembles, die die mittelalterlichen Songs sehr schwungvoll präsentieren.

Haben Sie eine Art Ritual beim schreiben?
Nicht, dass ich wüßte. Aber wenn ich so richtig in Schwung komme, dann spreche ich mir die Passagen laut vor, während ich sie niederschreibe. Ist wohl auch eine Art Ritual…

Gab es bei Ihnen jemals Schreibblockaden und wenn ja was machen sie dagegen?
Bisher nicht, aber als Autorin stehe ich ja auch erst am Anfang. Was mir hilft, wenn eine Szene nicht gleich gelingen will: Bewegung an der frischen Luft. Danach geht alles wieder leichter von der Hand.

Woher nehmen sie die Ideen zu ihren Büchern?
Die Geschichte und die Mythologie beeinflussen mich sehr. Bei meinem Krimi “Burgfrieden”, in dem ja Walther von der Vogelweide eine wichtige Rolle spielt, habe ich aus dem Mittelalter geschöpft. Hinzu kommen Schauplätze, wie die Burg Runkelstein, die mich inspirieren. Und dann schöpfe ich einfach aus dem Alltag, aus Ereignissen, die in der Gegenwart passieren.

Ist eine Fortsetzung geplant?
Ja, meine Hobbydetektin Jenny Sommer ist auf den Geschmack gekommen und neue Fälle warten auf sie.

Schreiben Sie Hauptberuflich oder als Hobby nebenbei?
Weder noch. Ich betreibe weiterhin meine PR-Agentur. Als Hobby würde ich das Schreiben aber nicht bezeichnen. Es ist eher eine Leidenschaft, der ich mich nicht entziehen kann und will. Also, eigentlich habe ich zwei Berufe, die ich sehr ernsthaft betreibe. Das liegt wohl in meinem Naturell.

War es schwer einen Verlag zu finden?
Für mich war der Gmeiner Verlag von Anfang an mein Wunschverlag, und es hat dann auch sehr rasch geklappt. Ich weiß aber, dass es für viele Autoren schwierig ist, einen Verlag zu finden. Daher sehe ich die Tatsache, dass es mir gelungen ist, mit großer Dankbarkeit.

Beschreiben Sie sich selber in 3–4 Sätzen.
Ich bin zielstrebig, konsequent, neugierig und besitze großes Durchhaltevermögen. Das sind meine guten Eigenschaften. Ich kann aber auch ganz schön launisch sein und neige zur Ungeduld – mit anderen und mit mir selbst.

Was würden Sie als ihre herausstechenste Charaktereigenschaft sehen?
Meinen Tatendrang.

Wo würden Sie am liebsten Leben und warum?
In Südtirol, weil ich mich dort heimisch fühle und weil es dort am schönsten ist.

Welchen Rat haben Sie für jemanden der selber schreiben möchte?
Es unbedingt in die Tat umzusetzen, sich den nötigen zeitlichen Freiraum zu verschaffen und mit Disziplin dranzubleiben. Bei der Suche nach einem passenden Verlag empfehle ich, genau zu schauen, zu wem das Manuskript passen könnte. Das erspart manche Enttäuschung.

Wenn sie einen Tag in der Rolle irgendeiner Figur verbringen könnten welche wäre das?
Meine Hobbydetektivin Jenny Sommer. Sie erlebt die tollsten Abenteuer.

Was Für ein Gefühl ist es das eigene Buch in Händen zu halten?
Ziemlich unbeschreiblich – eine Mischung aus Stolz und Demut trifft es wohl am ehesten.

Was erwarten sie von ihrer Zukunft als Autor/in?
Ich wünsche mir, dass meine Krimis den Leserinnen und Lesern gefallen. Das ist das Wichtigste.

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