![]() |
Mara Laue |
Wollten Sie schon immer
Autorin werden?
Jein. Ja, seit ich im Alter
von 12 Jahren meine erste Geschichte geschrieben habe, wollte ich
Schriftstellerin werden. Davor schwankte ich zwischen Astronautin, Tierärztin
und Rennreiterin (Jockey).
Gab es eine Art Auslöser,
der Sie zum Schreiben gebracht hat?
Ja. Zu meiner Kindheits- und
Jugendzeit (Sechziger- und Siebzigerjahre des vorigen Jahrhunderts) gab es in
der Kinder- und Jugendliteratur noch strenge „Geschlechtertrennung“. Nur die
Jungs erlebten interessante Abenteuer, die Mädchen waren allenfalls
schmückendes Beiwerk, die zu rettende Prinzessin oder der Klotz am Bein des
Helden. Und die „Mädchenliteratur“ bestand aus für mich stinklangweiligen
Internatsgeschichten oder später irgendwelchen Liebesschnulzen. Mädchen/Frauen,
die zünftige Abenteuer erleben, gab es damals nicht. Also habe ich eine
Geschichte geschrieben, in der ein Mädchen mit einem Wildpferd tolle Abenteuer
erlebt. Das hat so viel Spaß gemacht, dass ich mit dem Schreiben nicht mehr
aufhören konnte. J
Haben Sie einen Autor als
Vorbild?
Nein, keinen bestimmten. Ich
nehme mir aber jeden guten Roman als Vorbild, unabhängig davon, wer ihn
geschrieben hat.
Was sind Ihre
Lieblingsbücher?
Ich habe keine. Mir gefallen
viele. Die meisten davon stammen von Jeffrey Deaver, Mercedes Lackay, Tony
Hillerman und Dean Koontz.
Welches Genre bevorzugen
Sie als Leserin?
Dieselben, in denen ich auch
schreibe: Krimi/Thriller, Okkult-Krimi, Science Fiction, (Urban) Fantasy,
Horror, Lyrik, Theaterstücke. (Ich habe alle Stücke von Shakespeare gelesen –
im englischen Original.)
Was ist Ihre
Lieblingsmusik?
Folksongs, Filksongs (=
Fiction Folk) und Violinkonzerte.
Haben Sie eine Art Ritual
beim Schreiben?
Nein. Ich setze mich an den
PC und schreibe. Das ist das ganze „Ritual“.
Gab es bei Ihnen jemals Schreibblockaden und wenn ja, was
machen Sie dagegen?
Ich hatte bis jetzt zum
Glück noch nie eine Schreibblockade. Im Gegenteil sprudeln die Ideen schneller
aus mir heraus, als ich manchmal tippen kann. Aber es gibt auch Phasen, in
denen das Schreiben mal zähflüssig geht, weil ich keine rechte Lust habe. Ich
kenne aber die Tricks, mit denen man eine Schreibblockade überwinden kann, für
den Fall, dass ich sie mal brauchen sollte. J
Woher nehmen Sie die Ideen zu Ihren Büchern?
Ich hebe sie vom Boden auf,
fange sie aus der Luft, erlausche sie mit den Ohren, seltener träume ich sie.
Ich zitiere immer gern die österreichische Schriftstellerin Marie von
Ebner-Eschenbach (1830 – 1916). Sie antwortete auf die Frage, woher Schriftsteller
ihren Stoff (= die Ideen) nehmen: „Bücken Sie sich, und heben Sie ihn auf, er
wächst überall aus dem Boden. So strecken Sie die Hand aus, wenn Sie sich nicht
bücken wollen, Stoffe fliegen zu Hunderten in der Luft herum.“ Besser lässt es
sich nicht ausdrücken. Mir fliegen die Ideen einfach zu. Manchmal genügt ein
Wort, ein Satz, der Anblick eines alten Bindfadens auf der Straße oder ein
verlorener Knopf, und schon ist eine Idee da. Gegenwärtig habe ich so viele
gesammelt, dass dieses Leben wohl nicht ausreichen wird, um sie alle zu Romanen
oder Kurzgeschichten zu verarbeiten.
Ist eine Fortsetzung geplant?
Bis jetzt noch nicht. Da ich
aber alle meine Romane so anlege, dass es eine Fortsetzung oder ein Spin-off
geben könnte, ist also nicht ausgeschlossen, dass es eine geben wird. Für
„Smaragdjungfer“ stehen die Chancen jedenfalls nicht schlecht.
Schreiben Sie hauptberuflich oder als Hobby nebenbei?
Seit mittlerweile sieben
Jahren bin ich Berufsschriftstellerin und lebe vom Schreiben.
War es schwer, einen Verlag zu finden?
Jein. Als AnfängerIn ohne
Publikation ist es sehr schwer, einen Verlag zu finden, sofern man nicht ein
bestsellerverdächtiges Manuskript im Gepäck hat oder über „Vitamin B“ verfügt
(= Beziehungen hat). Hat man aber schon ein paar Veröffentlichungen, und seien
es Heftromane, d. h. erkennt der Verlag daran, dass er es nicht mit einer
Anfängerin zu tun hat, ist es ein bisschen (!) leichter. Aber NUR in der
Hinsicht, dass das eingereichte Manuskript gründlicher oder überhaupt geprüft
wird. Letztendlich ist es immer noch allein die Story, die überzeugt oder
nicht.
Nachdem ich drei Jahre für
Bastei Heftromane geschrieben hatte, kam die erste Buchveröffentlichung. Damit
begann der Durchbruch. Inzwischen habe ich Buchverträge bis ins Jahr 2015 und
mündliche Zusagen bis 2020.
Beschreiben Sie sich
selber in 3 – 4 Sätzen
In dem Punkt ist es wie mit
dem eigenen Text. Ich bin an mir selbst zu nah dran, um mich auch annähernd
vernünftig beschreiben zu können. Deshalb überlasse ich das anderen.
Was würden Sie als Ihre herausstechendste
Charaktereigenschaft sehen?
Niemals aufzugeben. Das ist
das „Geheimnis“ des Erfolgs.
Wo würden Sie am liebsten leben und warum?
Hier am Niederrhein, da ich
dort wohne, wo andere Leute Urlaub machen (KEIN Scherz!). Ich liebäugele aber
mit einem Zweitwohnsitz auf Skye. Die Insel ist einfach toll! Und die Catskill
Mountains bei Albany im Staat New York sind auch nicht übel. Aber hier gefällt
es mir am besten.
Welchen Rat haben Sie für jemanden, der selber schreiben
möchte?
1. Das Handwerkszeug von der
Pike auf lernen, egal wie, und sei es im Selbststudium.
2. Üben, üben, üben und
immer weiter üben.
Wenn sie einen Tag in der Rolle irgendeiner Figur
verbringen könnten, welche wäre das?
Die Dämonin Sam Tyler aus
der „Sukkubus“-Serie (www.geisterspiegel.de). Irgendwie hat sie so ein gewisses
„Etwas“ :)
Was für ein Gefühl ist es, das eigene Buch in Händen zu
halten?
Ein ganz tolles! Ein
absolutes Hochgefühl wie bei einem Sieg in einem Wettbewerb. Und obwohl ich das
inzwischen (die Heftromane mitgerechnet) schon über 50 mal erlebt habe, kommt
es bei jedem neuen Werk wieder.
Was erwarten Sie von
Ihrer Zukunft als Autorin?
Weiterhin Erfolg, und wie
fast alle SchriftstellerInnen träume ich davon, dass einer meiner Romane eines
Tages ein Bestseller wird. :)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen